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Calendula

wissenschaftlicher Name: Calendula officinalis

Die Ringelblume ist eine hübsche dekorative und anspruchslose Gartenpflanze, die seit Jahrhunderten Bestandteil traditioneller Bauerngärten ist. Mit ihren großen leuchtendgelben oder orangefarbenen Körbchenblüten und ihrem üppig frischen Grün bildet sie in jedem Garten einen lebhaften Farbtupfer. Diese unkomplizierte Blume blüht den ganzen Sommer von Mai bis Oktober oder gar November, was ihr vermutlich den lateinischen Namen "calendula" eingebracht hat. Bereits im Mittelalter wurde sie gegen Hautunreinheiten eingesetzt und etwas später rühmte Albertus Magnus (1193-1280) ihre Wirkung als Wundheilmittel. Auch Sebastian Kneipp bestätigte dies und empfahl sie bei Krampfadergeschwüren, Wundliegen und Hautschäden aller art.
Ihre Heimat sind die Mittelmeerländer, dort wird sie heute in großen Kulturen für arzneiliche Zwecke angebaut.

Inhaltsstoffe
Verwendet werden die ganzen Blütenköpfe oder nur die Strahlenblüten ohne Kelche. Für ihre gelbe bis orangerote Farbe ist der hohe Gehalt an Carotinoiden verantwortlich, die mit dem Vitamin A verwandt sind. Carotinoide und Vitamin A sind fettlösliche Verbindungen, die durch Zusatz von Ölen am besten resorbiert werden. Sie sind für alle Funktionen des Organismus von größter Bedeutung, besonders aber für die Sehkraft und die Regenerationsfähigkeit der Haut.

Anwendung:
Die Ringelblume kann sowohl innerlich in Form von Tee als auch äußerlich als Umschlag, Tinktur, Öl oder Salbe angewendet werden, wobei je nach Extraktionsart verschiedene Inhaltsstoffe in Lösung gehen. Ringelblumenblüten werden nur noch selten, oft nur als Schmuckdroge, für Tees gebraucht. Der Tee hat eine krampflösende, galletreibende und blutreinigende Wirkung.

Äußerliche Anwendung:
Den Blütenblättern der Ringelblume wird eine lokal entzündungshemmende Wirkung auf der Mund- und Rachenschleimhaut sowie als Aufguss eine wundheilende Wirkung bei Riss-, Quetsch- und Brandwunden attestiert. Tatsächlich fördern Aufgüsse oder Umschläge mit den Ringelblumenblüten den Wundverschluss. Auch die Tinktur kann so verwendet werden, man nimmt für Mundspülungen oder Wundumschläge zwei Teelöffel Tinktur auf 1/4 Liter Wasser.

Kosmetische Anwendung: Aufgrund der Fähigkeit der Ringelblume, die Haut zu pflegen und geschädigte Haut zu heilen, sind Ringelblumenblüten häufig Bestandteil in kosmetischen Salbe, Hautcremes und Gesichtswässern.

In Form einer reinen Pflanzenöl-Seife ist die Ringelblume in der Lage, den Säureschutzmantel und die Regenerationsfähigkeit der Haut schon innerhalb 20 Minuten wieder herzustellen.

Ringelblumensalbe:
Die gebräuchlichste und in ihrer Wirkung überzeugendste Zubereitung der Ringelblume ist die Salbe. Sie hat eine lange Tradition und wurde früher in jedem Bauernhaushalt selbst hergestellt. Nach dieser Tradition wird die Ringelblumensalbe mit Schweineschmalz hergestellt. Nur so können die Wirkstoffe der Ringelblume nachweislich am besten in die Haut eindringen.
Ringelblumensalbe ist ein vielseitiges Mittel bei Wunden, Hautproblemen, venösen Stauungen, Krampfadern sowie beim Wundliegen. Sie beschleunigt die Heilung, fördert die Granulation, hemmt Entzündungsprozesse und hat gegenüber Staphylokokken und Streptokokken bakterizide Eigenschaften. Außerdem regt die Salbe die Durchblutung an und macht die Haut widerstandsfähiger. Die Wirkung tritt erstaunlich rasch ein, Nebenwirkungen sind nicht bekannt.