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Protein

KURZKETTIGE PROTEINE: PRÄVENTION UND THERAPIE

Die gleichzeitige Verfügbarkeit aller essentiellen Aminosäuren ist für den ungestörten Gewebeaufbau unerlässlich -sie müssen jeden Tag in einer bestimmten Menge und einem bestimmten Verhältnis zugeführt werden. Fehlt nur eine essentielle Aminosäure, erfolgt ein Stillstand der anabolen Reaktionen, und der Widerstand gegen pathogene, krankmachende Einflüsse sinkt.

Die herkömmlichen Nahrungsproteine mit Ketten von 2000-50000 Aminosäuren werden im Darm nur zu etwa 700/0 aufgeschlossen und resorbiert. Bei Stress, Verletzungen und chronischen Krankheiten, also in Zeiten, in denen der Körper zusätzliche, qualitativ hochwertige Proteine braucht, kann die Aufnahme und die Bioverfügbarkeit von herkömmlichem, langkettigem Protein aus der Nahrung sogar in hohem Masse reduziert sein.

Die Ausnutzung von kurzkettigen Proteinen (mit Ketten von 20-150 Aminosäuren) beträgt nahezu 100%, da zu deren Resorption nur ein stark reduzierter enzymatischer Aufwand durch den menschlichen Verdauungstrakt notwendig ist, der auch von stark geschwächten Patienten meist noch geleistet werden kann. Die Verwertung ist daher höher als diejenige üblicher Nahrungsproteine wie z. B. Fleisch. Der Proteinbedarf eines gesunden Erwachsenen, der normalerweise bei ca. 0,8 g/Tag/kg Körpergewicht Liegt, also für eine Durchschnittsperson bei ungefähr 45-55g/Tag, kann in gewissen Fällen (Operationen, Infektionen, Bodybuilding, intensives Ausdauersporttraining) bis auf 100-125 g pro Tag ansteigen.

Anwendungsmöglichkeiten
Kurzkettige Proteine sind angezeigt in allen Fäden, bei denen die Verdauungsfunktion oder das Resorptionsvermögen des Darms aus irgendeinem Grund gestört ist, bei Sondenernährung, bei Personen mit Kauschwierigkeiten, insbesondere auch in der Geriatrie und der Pädiatrie. Ganz allgemein sind sie angezeigt in allen Fällen, bei denen es darauf ankommt, eine optimale Versorgung mit Aminosäuren zu gewährleisten, um geschädigten Organen die zu ihrer Regeneration notwendigen Bausteine zuzuführen oder um prophylaktisch Schädigungen zu verhüten, sowie in allen Fällen, bei denen der Proteinbedarf erhöht ist:
- in der Rekonvaleszenz - bei allgemeinem Stress
- bei erhöhter Muskelarbeit (z. B. im Leistungssport)
- bei Störungen der Haut und deren Anhangsgebilde (Haarausfall, brüchige Nägel)
- bei Arthritis
- bei schwer heilenden Wunden