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Aromatherapie

In der Aromatherapie werden natürliche Duftstoffe zur gesundheitlichen Prophylaxe und Therapie von Krankheiten wie zur Steigerung des Wohlbefindens angewandt. Geprägt wurde der Begriff in den 1920er Jahren von dem französischen Chemiker René Maurice Gattefossé.
Die Aromatherapie basiert auf der Wirkung von so genannten ätherischen Ölen, die aus Pflanzen extrahiert werden. Fast alle Duftpflanzen (aber auch andere Pflanzen) enthalten ätherische Öle, manche jedoch nur in geringen Mengen. Größere Anteile, enthalten zum Beispiel Kamille, Rosmarin, Thymian, Lavendel, Jasmin und Sandelholz, die regelmäßig zur Aromatherapie genutzt werden.

Hintergrund / Wirkungsweise
Ätherische Öle sind keine Arzneimittel im engeren Sinne, was aber einem herapeutischen Gebrauch nicht entgegen stehen muss. Sie sind frei verkäuflich und von Jedem anwendbar. Ihre Wirkung basiert auf dem Gehalt an ätherischen Ölen, also von schulmdizinisch erfassbaren Wirkstoffen. Duftstoffe können auf zweifache Weise auf den menschlichen Körper einwirken:
Der Geruchssinn wird angesprochen; dies führt zu einer Sinneswahrnehmung mit all den damit verbundenen Nebeneffekten (Gefühlseindruck, Erinnerung, reflektorische Beeinflussung verschiedener Körperfunktionen, etc.). Der Duft von Eukalyptus- und Pfefferminzöl wirkt schleimlösend bei Erkältungen und befreit die Nase von Schnupfen.
Die eingeatmeten Verbindungen werden durch die Nasenschleimhaut und/oder Bronchienschleimhaut resorbiert und gelangen so über das Blut zu den Organen, an denen sie eine Wirksamkeit zeigen können. Vor allem wegen der hohen Bindungsfähigkeit der Duftstoff-Moleküle an Fette und der damit verbundenen leichteren Blut-Hirn-Schranken-Passage, folgt auch eine deutliche Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Die Moleküle können im Blut nachgewiesen werden. Lavendelöl soll zum Beispiel beruhigend wirken, Thymian aktivierend, Jasminöl stark anregend, Orangen- und Zitronenöl sollen die Stimmung aufhellen.
Aromatherapie-Massage Die Kombination von Massagen und Ölen bietet zahlreiche Vortiele. Sie ist im Prinzip die zentrale Methode professioneller Aromatherapeuten auf dem Sektor der alternativen Gesundheitspflege. Wesentlich geprägt wurde dieses Anwendungsgebiet von der französischen Pionierin Marguerite Maury: Sie untersuchte die stärkende bzw. heilende Wirkung von Aromen, wenn man sie auf die Haut aufträgt. Dies erfordert jedoch fundierte Kenntnisse zur Anatomie und Massage sowie über die Eigenschaften der einzelnen ätherischen Öle.

Gefahren:
Ätherische Öle sind Stoffe, die – richtig dosiert – in der Regel wenig Nebenwirkungen haben. In hohen Dosen können die ätherischen Öle allerdings auch toxisch und damit gefährlich sein. Deshalb ist es wichtig, die Öle niemals unverdünnt anzuwenden und sich an Dosierungsrichtlinien zu halten.
Vor allem bei Kindern, Schwangeren und geschwächten Personen sollte man mit der Anwendung ätherischer Öle - beispielsweise bei Erkältungen - sehr vorsichtig sein. Ätherische Öle sind sehr stark konzentriert und können auf der empfindlichen Haut zu Verätzungen führen. Bei Kleinkindern sollte auf die Anwendung ätherischer Öle verzichtet werden.
Im Zusammenhang mit dem "Mainstream" naturheilkundlichen Interesses ist in den letzten Jahren eine Flut pseudowissenschaftlicher, zum Teil esoterischer Artikel zur Aromatherapie erschienen. Vieles ist so als Aromatherapie bezeichnet worden, was eigentlich nichts mit wirklicher Therapie zu tun hat - allenfalls mit der Parfümierung von Räumen. Der sinnvolle Umgang mit Aromastoffen ist in dieser Folge in den letzten Jahren ein wenig abhanden gekommen: Kaum eine Wohnung, kaum eine Boutique, leider auch kaum eine naturheilkundliche Praxis, die nicht mehr oder minder nachhaltig "parfümiert" wird. Dabei wird übersehen, dass der Organismus so überfordert wird und das Gegenteil von dem erreicht wird, was beabsichtigt war.
Übersehen wird auch, dass ein Großteil der verkauften Aromaöle nicht mehr aus natürlichen Quellen stammen, sondern synthetisch oder halbsynthetisch hergestellte Öle sind, die sicher nichts mehr von der Wirkung haben, die das namensgleiche Originalprodukt hat. Es gibt gar nicht genügend Teebäume, um die Unmenge an aromatischem Teebaumöl zu produzieren, das der Markt verlangt.
Übersehen wird schließlich auch, dass viele Aromaöle Giftstoffe enthalten, was gerade ihren innerlichen Gebrauch, aber auch das Auftragen auf die Haut nicht ungefährlich macht. Gerade das erwähnte und beliebte Teebaumöl hat einen hohen Gehalt an Terpenen, welche in hohem Masse lebertoxisch sind.

Historisch
Schon zur Zeit der alten Hochkulturen in Mesopotamien und Ägypten wurden Duftstoffe, bzw. Pflanzenteile, meist in Form von Räucherwerk für therapeutische und rituelle Zwecke angewandt, davon leitet sich der Begriff Parfum ab: lat. per fumum - durch den Rauch. Der römische Geschichtsschreiber Plinius berichtet etwa von der Anwendung von Pfefferminzblättern zur Reinigung von Krankenräumen.

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