Clustermedizin
Die Clustermedizin ist ein vom deutschen Heilpraktiker Ulrich-Jürgen Heinz auf Basis der mittelalterlichen Alchemie und Spagyrik entwickeltes alternatives Heilverfahren. Es soll bei allen körperlichen und seelischen Erkrankungen aller Menschen, Tiere und Pflanzen helfen.
Aus verschiedenen Proben von Blut und anderen Körperflüssigkeiten und Antworten auf Fragebögen wird ein "Code" erstellt, der die gesamte Persönlichkeit der jeweiligen Person darstellen soll. Dabei wird davon ausgegangen, dass in den Zellen eines Menschen dessen gesamte seelische und körperliche Vergangenheit in einer bestimmten Verschlüsselung enthalten ist. Auch zukünftige Erkrankungen einer Person sollen dadurch erkannt werden können.
Ausgehend von diesem "Code" wird über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten eine Rezeptur aus Wasser mit Pflanzen, Metallen und Körpersubstanzen wie Urin, Ohrenschmalz oder Schweiß verordnet, die den Körper zur Selbstheilung anregen soll.
Kritik
Für die Wirksamkeit der Clustermedizin gibt es keinen unabhängigen medizinischen Nachweis. Nach Angaben der Wiener Medizinjournalistin Dr. Krista Federspiel wurde von der Clustermedizin in einigen Fällen bei Patienten fälschlich Krebserkrankungen oder AIDS festgestellt. Ein Mitarbeiter von Heinz, der Apotheker Carsten Pötter, gab an, die verordneten Substanzen würden nur aus Wasser bestehen. Aus schulmedizinischer Sicht kann eine Behandlung von Erkrankungen mit Wasser jedoch höchstens bei psychisch bedingten Krankheiten durch den so genannten Placeboeffekt Auswirkungen zeigen.
Da die Therapie auch als alleinige Maßnahme gegen schwerwiegende Erkrankungen empfohlen wird, besteht die Gefahr von schweren Folgeschäden, wenn die Therapie wirkungslos bleibt und eine schulmedizinische Behandlung unterbleibt.
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